Schutz heimischer Vögel
Liebe Vögel in Wabel !
Den Naturschutzorganisationen seid ihr scheinbar ja so
S C H E I S S - E G A L
z.B. dem BUND - M-V e.V.,
dem NABU - M-V, nicht mehr ganz so, jedenfalls nicht mehr die Schwalben
dem PETA Deutschland e.V. , u.a.
(vgl. durch Anklicken)
uns aber nicht !!!
Verfütterte Sonnenblumen - u. Erdnusskerne; Rosinen u. Fettgaben
pro Winter mehr als 500 kg entsprechend etwa 500,00 €
Das drastische Vogelsterben belegt, dass sich jede Diskussion über die Sinnhaftigkeit des Fütterns heimischer Vögel schon wegen des vorrangigen Überlebensziels der Arten erübrigt. Darum füttern wir schon seit 15 Jahren an 8 - 10 Futterstellen.
V o g e l h i l f e – W i n t e r f ü t t e r u n g (was das für mich bedeutet !)
Seit meiner Kindheit interessiere ich mich für die Natur. Ich finde das Zusammenspiel und Miteinander faszinierend - alles hat seinen Zweck, alles macht Sinn.
So war es für mich spannend, als wir zum ersten Mal im Herbst im Kindergarten, ich war da mal gerade 4 Jahre alt, Vogelfuttertöpfe bemalten, um diese dann später mit selbsthergestelltem Futter-/Fettgemisch zu befüllen.
Wir haben dafür kleine Tontöpfe bemalt, unten am Abzugsloch ein Stöckchen mit der Befestigungsschnur angebracht, um anschließend das nun wieder erkaltete Futtergemisch,- in unserem Fall waren das Rindertalg und Sonnenblumenkerne- , in den Topf zu schmieren. Ich konnte es kaum erwarten das Töpfchen anzubringen und wartete sehnsüchtig darauf, dass der Kindergartentag zu Ende ging und ich endlich abgeholt wurde.
Zuhause bin ich sofort in unseren alten Kirschbaum geklettert, (- eine Schatten-morelle – brrrr die Kirschen waren immer sauer-), um mein Töpfchen voller Stolz in einem Ast aufzuhängen.
Gut war, dass sich der Baum unmittelbar in der Nähe des Küchenfensters befand. Ich setzte mich auf die Arbeitsplatte in der Küche und schaute erwartungsvoll nach draußen. Natürlich ließ sich vorerst kein Vogel blicken und ich musste an diesem Tag meine Neugier aufgeben.
Am andern Tag im Kindergarten fragte uns Kinder die Betreuerein, ob wir denn unsere Töpfe schon aufgehängt hätten. Jaaah, riefen einige, darunter auch ich, voller Stolz, und auch bei den anderen Kindern war noch kein Vögelchen in Sicht gewesen.
Das kommt schon, beruhigte uns die Erzieherin und meinte, die kleinen Vögel müssten ja erst einmal wissen, wo es was zu futtern gäbe,,…. wir sollten in Ruhe abwarten.
Dann schlug sie ihr Erzählbuch auf und las uns die Geschichte von den hungrigen kleinen Spatzen vor. In dieser Geschichte geht es darum, dass zwei völlig entkräftigte und hungrige Spatzen im kalten, verschneiten Winterwald richtig verzweifelt auf Futtersuche sind. Der kleinere Spatz ist schon so geschwächt, dass er den Größeren auffordert, doch loszufliegen um nach Nahrung zu suchen, um dann wieder schnellstens beim Kleinen einzutreffen.
Der kleine Vogel wusste, dass es sehr bald zu spät für ihn sein würde. Der größere Vogel machte sich daraufhin auf den Weg und suchte über Stunden den Wald ab. In einer Lichtung lag ein kleines Häuschen und die Bewohner hatten mitleidig Futter für die hungrigen Tiere ausgelegt. Voller Gier stürzte sich der Vogel auf die Futterquelle, er konnte gar nicht mehr aufhören und vergass darüber seinen wartenden Freund. Soviel zum Fressen, wunderbar - das macht müde. Satt und bequem legte der große Vogel nun ein langes Schlafpäuschen ein, um dann am nächsten Tag noch einmal zuzuschlagen. Erst da überkam ihm das schlechte Gewissen, - sein Freund wartete doch hoffnungsvoll auf ihn im Wald. Mit großer Sorge machte er sich zurück auf den Weg zu seinem Freund – doch er kam zu spät! Diese Geschichte war am Ende sehr traurig und hat mich so berührt, dass es mir immer wieder zur Herbstzeit ein besonderes Anliegen ist, mit der Winterfütterung für die Gartenvögel zu beginnen.
So nun auch hier in Wabel auf dem Alten Forsthof.
Als ich im Januar 2003, - einem sehr kalten und frostigen Winter -, nach Wabel zog, habe ich zu aller erst ein Vogelhäuschen aufgestellt; dann rasch nach Neustadt-Glewe um zu schauen, wo ich gutes Vogelfutter einkaufen konnte. Fündig wurde ich in der Futtermittelhandlung Weinaug. Dort habe ich erst einmal ein paar Kilo Mischfutter gekauft und ab ging es nach Hause das Futterhäuschen befüllen.
Hier musste ich nicht lange warten und die ersten Gäste kamen --- nicht zögernd, sondern hungrig an den Futterplatz gepflogen.
Seit dieser Zeit sind nun von einem Futterhaus bis zum heutigen Tag 7 Häuschen, 3 Futterplatten und etliche Vorrichtungen für Meisenknödel oder selbst hergestellte Fettgemische entstanden. Wir beginnen i.d.R. die Fütterung ab dem ersten strengen Frost im November und beenden das Füttern meist gegen Ende März. Die Vögel zeigen sehr genau, bis wann sie das Futter benötigen. Im Frühjahr ziehen sie dann das eiweißhaltige Lebendfutter in Form von Raupen und Insekten vor. Das geschieht immer ganz automatisch und macht in unserem Naturgarten eine ganzjährige Fütte-rung unnötig.
Dass so eine intensive und lang anhaltende Fütterung nicht billig ist, steht ausser Frage. In den Wintermonaten liegen wir bis jetzt bei über 500.-€, Tendenz steigend.
Das ist viel Geld. Leider finden wir überhaupt keinerlei Unterstützung von Behörden, Naturschutzverbänden o.ä., - trauriges Fazit; wir stemmen Alles aus eigenen Mitteln.
Da Naturschutz aber Sinn macht und wir nicht, wie viele Institutionen medienwirksam um Spenden bitten - hier das meiste der Spendenmittel aber in der Organisation selber verbraucht wird, haben wir es uns zur Tradition, gemacht fairerweise auf einiges zu verzichten. Darunter fallen die Kosten für Geburtstage, Weihnachten und für alle Festtage, an denen es sonst `mal ein Geschenk und/oder gutes Essen geben könnte. Wir teilen mit unseren gefiederten Mitbewohnern und möchten nicht untätig zusehen, wie die kleinen Vögelchen hier in dem kaputt geforsteten Wald nichts mehr also keine Nahrung und keine Wohnplätze finden und deshalb langsam verenden.
Schauen Sie zu diesem Thema gerne einmal in unsere anderen Artikel, wie z.B. „Fehlbewirtschaftung im Wabeler Wald“.
Abgeben, Teilen, Nachhaltigkeit, Wende in der Landwirtschaft und ökologische Waldbewirtschaftung, all das liegt uns sehr am Herzen.
In unserem Waldgarten sichten wir viele verschiedenen Vogelarten, darunter fallen:
- Grünfink (> 100)
- Kohlmeisen (<50)
- Blaumeisen (< 10)
- Tannenmeisen (>100)
- Buchfink (>50)
- Bergfink (<10)
- Feldsperling (wieder da seit 2017 < 10)
- Amsel (<10, da nur eine Familie geduldet wird sehr aggressiv gegenüber Artgenossen)
- Wintergoldhähnchen (>1, seit Winter 2015/16, auftreten einer unbekannten Krankheit!, seit 2017 verschwunden)
- Feldlerche (<10, nur gelegentlich sichtbar)
- Zaunkönig (<10)
- Rotkehlchen (<10, fester Familienverband, sehr standorttreu)
- Kleiber (<10, Bestand geht besorgniserregend zurück)
- Eichelhäher (<10, meist eine Sippe, sehr frech aber konstant)
- Stieglitz (<10, sehr scheu, da auch sehr auffällig)
- Erlenzeisig (>100)
- Kernbeiser (<10, neu im Bestand ab Winter 2017/2018)
- Gimpel, Dompfaff (<10 mehr Weibchen, Bestand ab Winter 2016/2017)
- und andere Arten, die ich fehlerhaft zugeordnet habe oder die minimal im Bestand sind.
Morgens nach der Gassirunde mit den Hunden warten die Vögel laut zwitschernd hoch oben in den Bäumen darauf, dass endlich wieder Futter aufgebracht wird.
Bei sehr frostigen Temperaturen, gerade wenn auch das Wasser zu Eis gefriert, füllen wir zusätzlich mehrmals am Tag warmes Wasser in die Vogeltränken.
Es ist interessant und spannend, die Vögel durch die Fensterscheibe an den Futterstellen zu beobachten.
Wir füttern:
- Erdnusskerne mit Haut und/oder Schale,
- Rosinen,
- Sonnenblumenkerne mit Schale gestreift, (obwohl die schwarzen fetthaltiger sind, werden die gestreiften bevorzugt).
- Meisenknödel,
- Selbstgemachte Knödel aus Talg, Kokosfett und Nüssen,
- ab und zu Äpfel u. Karotten,
- ab und zu Streufutter für Wildvögel.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das handelsübliche Streufutter/Misch-futter für Wildvögel verschmäht wird, ebenso Mais gebrochen oder gepoppt, Hafer ganz oder gequetscht. Deshalb kaufen wir qualitativ hochwertige Futtermittel in großen Gebinden und mischen es vor Ort selbst an. In diesem Jahr werde ich Amaranth anziehen, dieses Pseudogetreide soll den Vögeln hervorragend schmecken – mal ausprobieren!
Jetzt im März warten wir alle sehnsüchtig auf den Frühling.
Die vielen Nistplätze sind schon ausgesucht und es gibt ein Gezanke um die besten Kästen. Auch die Bachstelze ist schon wieder zurück gekehrt und wird sich, wie in den vergangenen Jahren, in einer Mauernische im Stall ihr Nest einrichten.
Wenn dann die Schwalben wieder vor Ort sind, - meistens ab der zweiten Aprilwoche -, dann beginnt wieder eine schöne Gartenzeit.
Autorin: Heike Nels